Hilfe für Patienten soll vereinfacht werden
Hilfe für Patienten soll vereinfacht werden
Robert-Bosch-Stiftung fördert Modellprojekt mit 250 000 Euro
Von WILHELM FIGGE
WILLINGEN/DIEMELSEE.
Mit 250 000 Euro fördert die Robert-Bosch-Stiftung Planung und Einrichtung eines Gesundheitszentrums in der Region Willingen-Diemelsee. Da- bei sollen die schon bestehen- den Einrichtungen in Pflege und Medizin besser verknüpft, die Präventionsarbeit gestärkt und die Patienten besser ein- gebunden werden. erklärt Katharina Kappelhoff. Koordinatorin des Projekts. Die Stiftung fördert „Patientenorientierte Zentren zur Primär und Langzeitversorgung“, kurz PORT. Ärzte, Pflegekräfte, medizinische Fachangestellte, Therapeuten und Ehrenamtliche sollen dabei enger miteinander zusammenarbeiten. Das soll die Grundversorgung sichern, besonders chronisch oder mehrfach erkrankte Menschen profitieren. Wie das konkret umgesetzt wird, plant eine Steuerungsgruppe. ab Herbst sollen Ideen umgesetzt werden. Zentral ist die Vernetzung. etwa in Form der elektronischen Patientenakte: Die Dokumente des Hausarztes sollen zum Beispiel im Krankenhaus gleich greifbar sein. „Dass das noch nicht gegeben ist. erleben wir täglich”. er klart Waltraud Rebbe Meyer vom Willinger Pflegehotel: „Die Patienten sind schneller bei uns als Informationen über sie” Ein Problem sei. dass verschiedene Ärzte und Gesundheitsdienstleiter ihre Daten auf unterschiedlichen Systemen pflegen, ergänzt Katharina Kappelhoff. Diese zu vereinheitlichen. sei unrealistisch Die Beteiligten sollen aber Zugang zu den Systemen der anderen erhalten. Die Patienten selbst könnten ihre Akte in Form einer App mit sich tragen und somit schnell verfügbar machen, erklärt der Willinger Arzt Dr. Dirk Bender. Die Daten immer selber zur Hand zu haben sei „ein wichtiges Hilfsmittel, dass Patienten sich aktiv und eigenverantwortlich beteiligen können”, sagt Annette Brüggemann, Leiterin des Fachdienstes Gesundheit in Korbach.
HINTERGRUND
Unterstützung für Konzeptarbeit
Das PORT-Projekt in Willingen und Diemelsee ist eines von fünf. die die Robert-Bosch- Stiftung fordert – es gab rund 60 Bewerbungen. Konzeptarbeiten im Rahmen des Kreisprogramms „Gesundheit schafft Zukunft” unterstützte sie bereits mit 50 000 Euro.
Das PORT-Projekt besteht neben den vier Gesundheitsregionen im Kreis. in denen bereits Kommunen zusammenarbeiten. Zur Steuerungsgruppe gehören Vertreter des Fachdienstes Gesundheit. der Gemeiden Willingen und Diemelsee, einer Beratungsagentur, der Goethe-Uni Frankfurt sowie Akteure aus Pflege und Medizin und der Erste Kreisbeigeordnete Jens Deutschendort (wf/r)