Gesundheitsnetzwerk bietet kostenlose Notfallmappen an
Auf dem Wohnzimmertisch, direkt neben der Eingangstür liegt seit einigen Tagen eine Mappe mit der Aufschrift „Notfallmappe“. Diese gehört Frau Lefering aus Heringhausen. In ihr sind alle wichtigen Informationen, die sie braucht, wenn sie Hilfe benötigt. Eine Mappe für den Notfall also.
Damit ist sie für den Fall der Fälle gerüstet, zum Beispiel, wenn sie kurzfristig ins Krankenhaus muss. Denn da muss es manchmal ganz schnell gehen. Wenn im Krankenhaus wichtige Informationen fehlen oder Daten erst nachgefragt werden müssen, ist dies ein hoher Aufwand für Versorger:innen und kostet Zeit, die sie eigentlich für die Patient:innen brauchen. Mit der Notfallmappe wird die Weitergabe von Informationen leichter. Denn hier sind alle Informationen an einer Stelle und griffbereit. In der Mappe finden sich zum Beispiel Informationen zu allen Medikamenten, die Frau Lefering einnimmt, welche Erkrankungen sie hat und wer sich um Notfall um alles kümmert. „Das sind wichtige Informationen für den Rettungsdienst und das Krankenhaus, um Patient:innen gut versorgen zu können“ erläutert Geschäftsführerin Dr. Katharina Kappelhoff das neue Angebot. Ebenso finden sich Informationen zu Allergien, zum Impfstatus und -falls vorhanden- Vorsorgevollmachten.
Die Notfallmappe hat Frau Lefering mit Versorgungslotsin Ingrid Potthoff vom PORT Netzwerk gemeinsam ausgefüllt und vorbereitet. Das Ganze ist im Rahmen eines präventiven Hausbesuches passiert, den Frau Lefering im PORT Netzwerk gebucht hat. Ein präventiver Hausbesuch durch die Versorgungslotsin ist kostenlos und kann von allen Bürgerinnen und Bürgern telefonisch unter 0151 61 38 38 12 oder online auf www.gesundheit-port.de/Hausbesuch gebucht werden. Einzige Voraussetzung ist der Wohnsitz. Der muss in Diemelsee oder Willingen sein. „Während des Hausbesuchs wird die Notfallmappe gemeinsam erstellt, alle Daten werden zusammengetragen und, falls notwendig, werden Unterlagen aktualisiert. Je nach Krankenkasse kann auf Wunsch neben der analogen Mappe auch eine digitale Version erstellt werden. „Viele Krankenkassen haben eigene Apps, in die sich Akten und Medikationspläne eintragen lassen“ erläutert Thomas Trachte.
In der Mappe befinden sich alle Informationen in Kopie, so dass die Unterlagen gut mitgenommen werden können. Das erleichtert allen Beteiligten die Arbeit und beschleunigt die Versorgung.
„Mit der Notfallmappe wollen wir unser Angebot noch weiter ausbauen und die Versorgung im Notfall verbessern“, so erklärt Bürgermeister Volker Becker das Angebot. „Informationen schnell griffbereit zu haben, ist das A und O im Notfall. Mit unserer Mappe wollen hier gern unterstützen“, ergänzt Erster Kreisbeigeordneter Karl- Friedrich Frese, als stellvertretender Vorsitzender im PORT.