Gesundheitsnetzwerk PORT stellt Ergebnisse zur Wohnraumbefragung vor
Wunsch nach barrierefreiem Wohnraum ist groß
Im Dezember 2020 hat das Gesundheitsnetzwerk PORT Willingen-Diemelsee eine große Umfrage gestartet, um zu erfahren, wie sich die Menschen in Willingen und Diemelsee wünschen, im Alter zu wohnen. Nun wurden die Ergebnisse ausgewertet und vorgestellt.
Ein Großteil der Befragten erachtet barrierefreien Wohnraum als besonders wichtig. „Die Menschen machen sich Gedanken über ihre Wohnsituation und wollen auch im hohen Alter selbstbestimmt leben können“, so Bürgermeister Volker Becker, Vorstandsmitglied bei PORT.
Auch das Wohnumfeld spielte bei der Befragung eine wichtige Rolle. Gefragt wurde zum Beispiel, wie es um die Gehwege beschaffen sei oder ob Lebensmittelgeschäfte, Restaurants oder andere Orte der Begegnung ohne große Hürden besucht werden können. Auch wurde gefragt, wie es mit der Mobilität aussehe, um von A nach B zu kommen.
Gerade beim Wohnumfeld zeigte sich der Wunsch nach Verbesserungen, so seien Gehwege häufig zugeparkt und mit Rollator oder Gehhilfe schlecht zu benutzen. Auch die weiten Entfernungen zu Geschäften seien ein Problem, weil man immer auf Angehörige oder nette Nachbarn angewiesen sei.
Eine große Hausaufgabe für die Kommunen ist auch das Thema Mobilität. Insbesondere die älteren Befragten haben Schwierigkeiten, zum Einkaufen oder zum Arzt zu kommen, wenn sie keinen eigenen PKW haben oder nicht mehr selbst fahren können.
Befragt wurden alle Einwohnerinnen und Einwohner ab 65 Jahren. Das Gesundheitsnetzwerk wollte unter anderem wissen, wie viele Menschen bereits barrierefrei wohnen, wer sein Haus gern umbauen würde oder wer sich für Wohnformen wie barrierefreies Wohnen interessiert. „Wir freuen uns sehr über die große Resonanz der Befragung und haben nun wertvolle Informationen gewonnen, wie wir uns in den Gemeinden aufstellen müssen“, so Bürgermeister Volker Becker, Vorsitzender des PORT Vereins.
Auch wenn man bei Barrierefreiheit zunächst an ältere Menschen denkt, gibt es fast in allen Lebensphasen Bedarf. Denn auch für junge Familien mit Kindern sind hohe Bordsteine und zugeparkte Gehwege ein Problem, wenn der Kinderwagen keinen Platz findet. Ebenso verhält es sich mit der Frage von öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies betrifft alte Menschen ebenso wie junge Leute, die noch keinen Führerschein haben oder keinen eigenen PKW besitzen.
Eine Überlegung des Netzwerkes ist es, das bestehende Angebot der Anruf Sammel Taxis flexibler und die Haltestellen dezentraler zu gestalten. Auch das Ehrenamtsnetzwerk, dass in den nächsten Jahren aufgebaut werden soll, kann hier Hilfe anbieten.
Ebenso soll geschaut werden, ob Möglichkeiten bestehen, betreutes Wohnen anzubieten. In der Gemeinde Diemelsee sollen Wohnungen entstehen, die dann genutzt werden können.
„Eine solche groß angelegte Umfrage ist etwas ganz besonderes und ziemlich einzigartig für kleine Gemeinden. Mit diesen Informationen können wir die Zukunft planen“, so Dr. Katharina Kappelhoff, Geschäftsführerin des Gesundheitsnetzwerkes abschließend.